Sonntag, 27. April 2008

Tasmanien

Zuallererstemal ein großes Sorry, dass ich mal wieder so lange gebraucht habe zu schreiben..

Ich war im Mid-Semester-Break in Tasmanien. In jedem Semester hat man ca in der Halbzeit 2 Wochen Ferien (wobei die blöden Profs natürlich denken, dass man die durcharbeiten würde..)

Am 15.4. um 6.10 Uhr ging der Flieger von Adelaide über Melbourne nach Hobart. Bis um halb 5 hab ich noch an meinem Assignment gearbeitet und desswegen im Flieger sehr gut schlafen können.

"Frisch" und erholt" sind Lars, Ninja, (beide Dänemark),Daniela (Deutschland), Ken (Schweden) und ich(Hesse) dann nach ca 2 1/2 Std reiner Flugzeit in Hobart gelandet
Am Flughafen in Hobart haben wir gleich unseren Mietwagen abgeholt. Der hatte einen 3,8 Liter V8 Motor (hohohohoho) aber unglücklicherweise durft ich nicht fahren (grr), weil die Versicherung für unter 25 jährige viel teurer wäre.

Schonmal vorneweg eine Zusammenfassung von Tasmanien:
Es ist wirklich eine wunderschöne Insel, die wunderschöne "alpine" Landschaften mit einigen der schönsten Buchten und Stränden der Welt verbindet. Auch die Tierwelt hat einige Einzigartigkeiten zu bieten.

Allerdings gibt es historisch gesehen nicht wirklich viel zu sehen. Auch die Städte sind alles andere als sehenswert (und eigentlich gibts auch nur 2 richtige Städte, die restlichen roten Punkte auf der Landkarte sind meist nur eine Ansammlung von 5/6 Häusern mit jeder Menge Rindern oder Schafen.

Indigenous Aboriginals gibt es in Tasmanien nicht mehr. Irgendwo habe ich eine Geschichte dazu gelesen, wo ein sich Stamm solange gegen die britischen Kolonialmächte gewehrt hat, bis nur noch 25 von ihnen übrig waren. Die Kapitulationsbedingung war, dass sie auf ihrem Land gedultet werden. Direkt nach der Waffenübergabe haben die Tommys die 25 Männlein, Weiblein und ihre verbliebenen Kinder gepackt und auf eine Art Aboriginal-Gefangeneninsel nord-östlich von Tassi geschifft. Auf der Überfahrt sind schon 18 von ihnen gestorben und die restlichen sieben innerhalb der nächsten Jahres.

Früher war es als "Van-Diemens-Land" bekannt als eine große Insel für Commonwealth Verbrecher. Ich glaube die letzten ursprünglichen, tasmanischen Aboriginals sind schon vor der Jahrhundertwende "ausgestorben".

Das ist leider eine (meiner Meinung nach recht typische Geschichte). Vielleicht habt ihr alle, die große Entschuldigungsrede vom Australischen Premier mitbekommen, in der er sich für die jahrelange Verschleppung von Aboriginal Kindern entschuldig hat. Scheinbar bis in die Mitte der 1970er Jahre wurden viele Kinder von A. Famillien in "Erziehungsanstallten" (für christliche Werte) oder zu Pflegeeltern gegeben. Viele haben ihre Eltern nie wieder gesehen. Offiziell bestätigtes Ziel war es die Aboriginal Gesellschaft in die neue christliche Gesellschaft einzuassimilieren (da es scheinbar so ist, dass "europäische Gene eher weiterverebt werden als die der einheimischen Australier).


So nun weiter zu unserem Trip:

Übernachtet haben wir immer in Jugendherbergen, oder Cabins auf Campingplätzen. Bis auf ein richtig gammeliges Motel, war das auch alles sehr in Ordnung.

Morgends und mittags unterwegs haben wir meist Brot und diverse Wurst und Käse (der einzig gute Australische Käse kommt aus Tassi!) gefuttert. Abends wurde meistens gekocht oder halt ab und zu ausgegangen!

Mit dem Wetter hatten wir ein rießen Glück. Normalerweise regnet es in Tassi um diese jahreszeit wohl so gut wie immer, aber wir haben vielleicht einen Tropfen abbekommen und die meiste Zeit hat die Sonne geschienen. Kalt war es trotzdem oft, vorallem abends und wenn man man baden war ;) . Tasmanien ist halt doch schon sehr weit südlich!


Am ersten Tag haben wir Hobart erkundigt (und wie gesagt, nicht wirklich viel interessantes entdeckt-außer einem guten Fish n' Chips Restaurant und einer Nachbaut eines der ersten Pionier Boote, die als erste Australien erreicht haben)


























Am zweiten Tag waren wir dann im Tahune Forest Air Walk und in den Hasting Caves, südlich von Hobart. Lustigerweise haben Daniela und Ken Höhenangst..und dieser Air Walk war nunmal ca 40/50 Meter über dem Urwald B0den.











































































Und auf der Weiterfahrt mussten wir dann mit drei großen Burschen auf der Rückbank sitzen..















Am dritten Tag, sind wir von Hobart aufgebrochen in Richtung "Port Arthur". Das ist vielleicht, die einzige halbwegs interesante "historische" Stelle in Tasmanien.

Auf dem Weg haben wir uns die wunderschöne "Piratebay" angeschaut.

Port Arthur war eine sehr erfolgreiches und produktives Gefängnis. Die haben teilweise bessere Schiffe gebaut, als private Werften in Hobart. Und da die Gefangenenarbeit so günstig ist waren die Boote eben dann auch günstig!

Eigentlich wurde in allen Reiseführern beschrieben, wie düster es dort sein soll. Und das man das "düstere-schlechte-böse Gefühl dieser Zeit auch wahrnehmen kann. Nunja, es hat den ganzen Tag die Sonne geknallt und kein Wölkchen war am Himmel zu sehen..also war mein Gefühl eher, dass es wohl ganz nett wäre als Gefangener in den Urlaub nach Tasmanien zu kommen!





























































Am Tag Nr 4

waren wir in der Wineglassbay, die unter den Top10 der weltweit schönsten Strände ist. Und die ist wirklich bombastisch schön! Unglücklicherweise geht es dort wellenförmig ins Wasser (also zuerst ist es schnell tief, aber dann geht es wieder ein bisschen aufwärts)

Der Lars hat sich schön seinen Nacken gestaucht, als er nen Diver gemacht hat. Der war käsebleich und übel usw. Also sind wir nachdem er sich am Strand ein bisschen ausgeruht hat und geschaut hat obs besser wird und wir dann zum Auto zurückgelaufen waren zu einem Doktor gegangen. War aber nichts schlimmes. Eben ein bisschen verstaucht.







































































Tag 5:

Heute (jaja..Tagebuch format) waren wir in einem supergeilen klein Wasserloch. Ich und ein kleines Mädchen waren die einzigen die sich getraut haben reinzugehen! Ihr Papa war auch verdammt dankbar darüber, dass ich mit rein bin und er deswegen draußen bleiben konnt. Anschließend waren wir dann noch an nem Strand (der offensichtlich von Mosquitos, die irgendwelche Blutkrankheiten übertragen, verseucht war) und an nem sehr nette Wasserfall.
















































Tag 6:

Platypus (Schnabeltier) Haus, und die (langweilige) Stadt Penguin.
Diese Schnabeltiere sind echt putzig. Sie sind irgendwie ganz komische Tiere. Säugetier, das Eier legt und zusätzlich noch giftige Stachel(in den Pfoten) hat..
In diesem Platypus Haus gab es dann auch noch Enchinadas (die wohl am engsten mit dem Schnabeltier verwand sind). Die haben eine abartig lange Zunge und rennen andauernd total verwirrt durch die Gegend. Die Frau hat gesagt, dass die eigentlich hochintelligente Tiere sein sollen, die auch immer die Toilette an der selben Stelle benutzen usw..aber mein Eindruck von vollkommener Verplantheit bleibt.

































Hier war Alex ganz clever und hat versucht nen Weg zu diesem Brückenpfeiler zu bauen, Indem er Steine reingeworfen hat. Leider hat er vergessen, dass das Wasser für gewöhnlich spritzt, wenn man Steine reinwirft, und man dann nicht in der Nähe stehen sollte falls man nicht nass werden möchte:
















In unserer Cabin am Abend hatten wir ein Possum zu Besuch (das sich sehr für die Abfälle interessiert hat und nachdem es nichts bekommen hat auf die Veranda geschi..und gepinkelt hat)

Man soll hier die Wildtiere allgemein nicht füttern, weil die davon sterben. Zb bekommen Kängurus irgendwie faulige Zähne, wenn man ihnen Brot gibt usw)














Tag 7 war unser großer Wandertag. Wir sind auf den Cradel Mountain gegangen. Sehr schöne Landschaft, ein bisschen anspruchsvolleres Gelände. Die Mädels sind nicht mitgegangen (die Ninja war 2Tage vorher ausgerutscht und hat sich ihr Knie "gaaaaanz schlimm" angedotzt und es uns den restlichen Urlaub über erzählt;)




















































































Auf dem Rückweg haben wir dann auch beinahe ein Wombat überfahren. Die scheinen mir auch nicht die cleversten zu sein und sehen aus wie ne Quellwurscht, an die irgendeiner viel zu kurze Beine drangesteckt hat.




Tag 8:
Montezuma Falls, Queenstown (eine alte Bergbaustadt-wo die Landschaft sehr verschandelt wurde)


































Wir haben einen Mann auf dem Parkplatz gefragt, ob der Bursche da oben gifig ist..die Antwort war, dass er glaubt dass es keine ungiftigen gibt..

Abends waren wir dann in nem echt guten Fischrestaurant. Und da es so günstig war, hab ich als Vorspeise dann mal ne Auster probiert..

Am 9.Tag sind wir die meiste Zeit im Auto gesessen und haben uns nochmal einen See in der Mitte von Tasmanien angeschaut. Abends haben wir wieder in Hobart geschlafen, Freunde aus Adelaide im gleichen Hostel getroffen (ohne zu wissen,dass sie auch da sind) und am nächsten morgen um 4 Uhr losgefahren um um 6 Uhr den Flieger nach Adelaide zurück zu bekommen.